Mit dem Medical Flossing können die myofaszialen Strukturen wieder in ihren physiologischen Tonus gebracht werden.
Basis für die Wirktheorie von Medical Flossing ist das Tensegrity Modell, ein aus der Geometrie entstandenes Modell. Wie das Tensegrity Modell auch, folgt der menschliche Körper dem Drang, sich wieder in die „physiologische Ausgangsposition“ zurückzubringen. Mit den Effekten des Medical Flossing setzt man verschiedene Reize, die diesen Autoreparaturmechanismus in Gang bringen.
W Wirktheorie
Sowohl auf mikrophysiologischer, als auch auf makrophysiologischer Ebene kann man durch verschiedene Applikationsadaptionen in Verbindung mit bekannten Behandlungstechniken wie der Osteopathie gewünschte Effekte erzielen. Es beschreibt zunächst einmal einen architektonischen Aufbau, indem ein zusammenhängendes Netzwerk durch jede sich darin befindliche Struktur beinflussbar ist und ständig den Drang besitzt, in die eigentliche Ausgangsposition zurückzukehren. Es gibt stabile und elastische Elemente in diesem Netzwerk [Myers T., 2001]. Auf den menschlichen Körper abstrahiert bedeutet das Folgendes: Makrophysiologisch existieren stabile Elemente (Knochen, Organe) und elastische Elemente (myofasziales System, Knorpel, etc.), die über den gesamten Körper miteinander verbunden sind, ohne dass stabile Elemente sich direkt berühren.
E Effekte
Dadurch ist der Körper sehr flexibel, aber gleichzeitig sehr stabil und kann hohe Belastungen aushalten [vgl. Lakes R., 1993, Ball P. 1999]. Pathophysiologisch gehen wir davon aus, dass oftmals Restriktionen oder Veränderungen des Spannungsverhältnisses der elastischen Elemente Auslöser für Probleme, Schmerzen und Einschränkungen sind [vgl. Williams P., 1995, Varela F. 1987].
Mikrophysiologisch besitzen wir ebenfalls ein elastisches System (Integrine und exrazelluläre Matrix). Es ist für die Mechanoregulation zuständig, die das Modell der Chemoregulation erweitert. Das elastische System ist so in der Lage, Zellstruktur und -aktivität zu verändern und somit auf Krankheitsverläufe oder mechanische Probleme einzuwirken [Ingber D., 1998, 2003, 2006]. Wir können also direkten Einfluss auf mirkophysiologische Prozesse nehmen, in dem wir extern mit Druck- und Zugbelastungen arbeiten.
(nach Ralf Blume und Andreas Ahlhorn)